Gerade momentan habe ich wieder das Gefühl, dass es unzählige spannende Veranstaltungen in Mainz gibt. Ob Lesungen, Slams oder Konzerte, manchmal bin ich schon ein wenig traurig, dass ich abends nicht ganz so flexibel bin, wie ich das manchmal gerne hätte.
Um so mehr habe ich mich auf das vergangene Wochenende gefreut. Denn da stand eine der beiden Stadtführungen von Stefanie Jung von „Best of Mainz“ auf dem Plan. Wer es möglicherweise nicht kennt: Stefanie hat in diesem Jahr einen Mainz Blog mit unzähligen Interviews gestartet. Vorgestellt wurden spannende Mainzer Persönlichkeiten und Betreiber von Cafés, Restaurants, Läden, Unterkünften oder auch Veranstalter. Daraus entstanden ist ein Buch, dass allen Mainzer oder auch Mainzliebhabern mal eine andere Seite von Mainz zeigen soll. Nicht nur die Seite voller historischer Bauten und Zahlen, sondern das Herz dieser Stadt. Die Orte, die es uns hier so flauschig machen. Neben diesem Buch, ist Stefanie auch die Autorin von 111 Orte in Mainz.
Die völlig folgerichtige Idee war nun, aus diesen beiden gesammelten besonderen Orten, eine Stadtführung zu machen. Ich verrate noch nicht zu viel, wenn ich sage, dass es super war!
Die Stadtführung begann um 15.15Uhr, war damit als auch Mini-Mainzerinnen tauglich (ihr wisst schon, Mittagsschlaf und so). Wir trotzten dem leider usseligen Wetter und starteten unseren Rundgang am Gautor. Nach einer kurzen Einkehr in der Dicken Lilli ging es weiter in Richtung St. Stephan, um dann am Willigisplatz vorbei in Richtung Bischofsplatz zu schlendern. Danach durchstreiften wir die eine oder andere Altstadt-Gasse, wie das Nasengäßchen, um uns dann schrittweise in Richtung Bleichenviertel aufzumachen. Auf spontane Einladung hin, kehrten wir zu einem warmen Glühwein in die Weinraumwohnung ein, was bei inzwischen eingesetztem Dauerregen auch echt nötig war. Das Ende der Route war dann das Laurenz in der Neustadt.
Natürlich gab es für mich auf dieser Route keine neuen Orte, die ich entdeckt hätte, aber definitiv einige neue Informationen. Daher kann ich an dieser Stelle mal wieder nur emfpehlen: macht eine Stadtführung in eurer eigenen Stadt! Denn wo sonst soll man erfahren, wofür Kaiserin Sissy Geld an die Mainzer spendete und warum in einem Haus am Dom so merkwürde Kugeln in der Fassade stecken, die mir im übrigen noch nie aufgefallen sind.
Ich finde, dass Stefanie eine gelungene Mischung aus historischen (interessanten!) Fakten und der Vorstellung der unzähligen Neueröffnungen der vergangenen 3 Jahre gelungen ist. Denn genau das ist es doch, was Mainz ausmacht. Eingebettet in diese historische Umgebung hat sich die Stadt einfach wahnsinnig verändert. Als Alt- und Neustädter sind diese Orte sicherlich nicht neu, ich kann mir aber gut vorstellen, dass bei einigen Leuten, die in den äußeren Stadtteilen wohnen und nicht ständig Grund haben in die Innenstadt zu fahren oder auch Leuten, die etwas außerhalb von Mainz wohnen, vieles noch nicht so bekannt ist.
Gefallen hat mir die Stadtführung außerdem, weil wir exakt (!) die Orte besucht haben, die ich auch immer als hervorhebenswert empfinde. So zum Beispiel der kleine Platz hinter St. Stephan, den ich erst im vergangenen Jahr entdeckt habe. Oder der Bischofsplatz. Der kommt erstmal nicht spektakulär daher, aber wenn ihr mal darauf achtet, dann findet ihr dort (obwohl mitten in der Altstadt) eigentlich immer ein ruhiges Plätzchen und eine unglaubliche Ruhe. Oder auch das Nasengäßchen mit der Sommerterrasse des Hof Ehrenfels.
Ein gelungener Abschluss war definitiv der Besuch im Laurenz. Da habe ich am Sonntag übrigens zum ersten Mal einen Rotwein getrunken, der mir ehrlich gut geschmeckt hat. Leider weiß ich den Namen nicht mehr. Und leider mussten wir dann auch früher gehen, weil die Mini-Mainzerin nach fast 3 Stunden keine Lust mehr hatte.
Also ihr seht, ich war ziemlich begeistert. Wie ich aus einer Nachricht von Stefanie herausgelesen habe, wird das wohl nicht die letzte „Best of Mainz“ Stadtführung gewesen sein, sondern im kommenen Jahr eine Fortsetzung geben. Mehr Infos findet ihr dann natürlich auf ihrer Seite. Ich hatte trotz Regen viel Spaß, vielen Dank Stefanie!
Achso: Eigentlich hatte ich mich auch auf eine tolle kleine Fototour gefreut. Doch das doofe Wetter hat mir da leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Daher findet ihr auch ein paar ältere Fotos einzelner Orte…