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Channel: Mainzer Wohnzimmer
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Das Mainzer Wohnzimmer und seine neuen vier Wände

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Manchmal kann ich es selbst noch nicht gelauben. Nach langen, langen Überlegungen, irgendwann mal umzuziehen ist es jetzt soweit. Sich in Mainz zur Wohnungssuche aufzuraffen ist wahrlich schwer. Denn ihr wisst: die Suche in dieser Stadt ist Nervenkrieg und eine mittlere Katastrophe. Das war auch der Grund, warum die bisherigen Bemühungen eher semi-motiviert waren. Da die Überlegung im Raum stand, eine Wohnung zu kaufen, richteten wir uns auf 1-2 Jahre Suche ein. Schließlich will man bei den Preisen hier nicht einfach irgendwo einziehen und zu viele Kompromisse eingehen. Und mit Kind ist meine Motivation in einem Jahr wieder umzuziehen auch nicht besonders hoch. Sagen wir mal: die Bemühungen dümpelten so vor sich hin.

Wegweisend war dann einer meiner Leser! Unglaublich, oder? Er bot uns Ende letzten Jahres sein Haus zur Nachmiete an. In Gonsenheim. Aus verschiedenen Gründen kam das nicht zustande. Aber der Denkprozess startete. Ist ein Haus vielleicht doch auch eine Option?

Und so begab es sich, dass ich mich vor Weihnachten mal durch die Häuser in Mainz klickte. Ihr wisst schon…nur mal gucken! Und siehe da, ein wundervolles Häuschen sprang mich an. Natürlich etwas über Budget. Viel Hoffnung war da nicht, doch ich dachte, der direkt Kontakt zu einem Makler könne nicht schaden. Auch um mal die Möglichkeiten in Mainz durchzusprechen.

Am 5.1. hatten wir also unseren ersten Besichtigungstermin in einem Haus. Und bäm… Liebe auf den ersten Blick! Wir stellten in Turbo-Geschwindigkeit eine Finanzierung auf die Beine, um jegliche Konkurrenten hinter uns zu lassen. An der Stelle muss ich auch mal die Banken-Ehre hochhalten, da hatten wir einen 1 A mit Sternchen Berater! Und siehe da, am 5.2. saßen wir beim Notar und leisteten wohl eine der unglaublichsten Unterschriften. Wir haben ein Haus gekauft! Und das, bevor die Suche so richtig angefangen hat.

Umzug

Mainzer Wohnzimmer goes Gonsenheim!

Und dabei hängen wir so sehr an der Neustadt! Es bricht mir das Herz wegzuziehen, das kann ich nicht anders sagen. Als wir vor 8 Jahren herzogen, wollten wir im Grunde gar nicht so richtig. Damals war unsere heutigen Wohnung gefühlt ziemlich außerhalb. Ich mochte diese ganzen Wohnblocks nicht und dachte, das sei eine Übergangswohnung für 2 Jahre. Doch dann entwickelte sich dieser Stadtteil und plötzlich bestand im Grunde keine große Notwendigkeit mehr, extra in die Altstadt zu gehen. Die Neustadt ist zu einer Herzensangelegenheit geworden und ich liebe es hier zu wohnen! Ich liebe es ins Wilde Leben zu gehen, ich liebe es, in zwei Minuten am Rhein zu sein! Wir haben inzwischen Freunde hier und das ganze Flair ist einfach nur zum lieb haben.

Aber wir brauchen mehr Platz. Der Bewegungsradius der Mini-Mainzerin wächst täglich und mit ihr gemeinsam auf den Balkon zu gehen, ist nahezu unmöglich. Da sie eine große Leidenschaft fürs Klettern hat und auch gerne alle Möbel so schiebt, dass sie so hoch wie möglich kommt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie vom Balkon hüpfen würde. Und der aufmerksame Leser weiß sowieso: ich selbst träume von einem kleinen Garten!

Doch eine Eigentumswohnung in der Neustadt mit Garten zu finden…da hätten wir wahrscheinlich noch 5 Jahre erfolglos schauen können. Vom Mieten (zu unrealistisch hohen Preisen) mal ganz abgesehen. Gonsenheim war für uns eine der wenigen Optionen. Die Kommentare reichen nun von „jetzt zieht ihr ins spießige Randgebiet“ bis hin zu „naja, so viel grün ist hier ja nicht, aber ihr wolltet ja auch in der Stadt bleiben“. Und was ist es nun? Immer noch Stadt oder ziehen wir in die Pampa?

Umzug1

Fest steht, dass wir bis zum Anschlag in dieses Haus im alten Ortskern verliebt sind. Es ist ein besonderes Haus, definitiv kein Standard. Es ist verwinkelt, es hat einen Brunnen mitten im Flur und wurde von den Vorbesitzern unfassbar entzückend und individuell kernsaniert. Wir haben einen kleinen Garten und eine Dachterrasse, wir haben eine wunderbare Küche und einen Ofen, wir haben eine kleine Werkstatt und wir haben ein richtiges Gästezimmer für Besucher. Es fühlt sich einfach warm und gemütlich an.

Mit Gonsenheim müssen wir uns jetzt erst noch so richtig anfreunden. Wir fanden es grundsätzlich immer ganz schön dort, sonst hätten wir ja auch kein Haus gekauft. Trotzdem ist es eine andere Welt als die Neustadt. Wir werden uns von vielem verabschieden und einen neuen Rhythmus entwickeln müssen. Aber ich hoffe, dass wir nette Menschen in unserer Umgebung dazu gewinnen und ich freue mich auch auf etwas mehr Natur in Laufnähe.

Ab Mai werden wir unseren neuen Stadtteil unsicher machen. Ihr dürft mir gerne helfen, die Hot Spots zu finden. Wo frühstückt man am besten? Welcher (Kinder-)Arzt ist vertrauenswürdig? Wo geht man besonders gut einkaufen? Wo geht man abends mal was trinken? Verratet mir eure Geheimtipps, egal zu welchem Thema!

Wir packen nun erstmal an. Vieles muss organisiert werden, damit das Mainzer Wohnzimmer bald seine neuen vier Wände hat. Falls euch Hauseinblicke interessieren, kann ich die natürlich auch liefern, sobald alles einigermaßen steht. Jetzt gehe ich erstmal ausmessen.


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